Da war er, der Tag, der Tag an dem es mit dem bisher größten gecharterten Motorboot raus auf das Wasser ging. Aber von Anfang an. Geplant war das Wochenende etwas anders. Denn gechartert hatten wir die Bayliner 2855 in Heiligenhafen. Einen Tag vor Charterantritt kam dann die Nachricht: Die „Bayliner 3855“ liegt zwar im Wasser allerdings mit Motorschaden. Also ausweichen, in der Hoffnung das unser Vercharterer auch noch so schnell was anderes findet. Dann kam endlich der Anruf. Zwei Motoryachten wurden vorgeschlagen, eine Greenline 33 und die Delphia 1050. Allerdings nicht so wie geplant in Heiligenhafen sondern auf Rügen in der Marina in Lauterbach. Wir entschieden uns für die Delphia 1050 mit 55 PS. Naja Begeisterung sieht anders aus. Aber wir dachten uns: Machen wir das Beste daraus. Die Delphia 1050 ist 10,50 Meter lang, hat (nur) 55 PS und Platz für 8 Crewmitglieder. Befahren werden dürfen mit dem Boot nur Küstennahe Gewässer.
20.04.2012 Auf nach Rügen
Am späten Freitagnachmittag erreichten wir die Marina Lauterbach im Südosten von der Insel Rügen. Angrenzend an der Marina liegen fest vertäute schwimmende Ferienhäuser. Die Marina hat 300 Liegeplätze und bietet einen neuen Hafen mit Liegeplätzen für Boote von 35 m Länge und den Stadthafen. Unser Boot lag in dem neuen Yachthafen, mit Blick auf die schwimmenden Häuser.
Nach dem wir uns etwas umgesehen hatten wurden die Formalitäten erledigt und ab ging es auf das Boot. Es war sehr schön ausgestattet und wir machten uns es gemütlich. Rausfahren wollten wir erst am Morgen, da es sehr diesig und regnerisch war. Somit machten wir unsere Törnplanung für den nächsten Tag, einen kleinen Einkauf und ein leckeres Essen. Dann ging es auch bald in die Kojen.
21.04.2012 Es geht los
Heute war es soweit. Bei Sonnenschein sollten wir also dieses große Boot aus der Box manövrieren. Mit wenig Platz zum schwimmenden Ferienhaus – eine Schifflänge und 1 cm. Der Hafen füllte sich und somit auch mögliche Zuschauer. Wir besprachen kurz unser Ablege-Manöver und dann ging es auch schon los. Sicher und ohne Blessuren verließen wir den Hafen. Unsere erste Etappe war der Hafen Stahlprode. Vorbei an schönen Landschaften und vielen kleinen Schifferbooten erreichten wir dann auch unproblematisch unser erstes Ziel. Der Hafen liegt direkt am Strelasund mit Blick auf die Insel Rügen. Wir schauten uns ein wenig um. Rund um den kleinen Hafen laden Grillplätze zum gemütlichen Beisammen sein ein. Es befanden sich außerdem dort noch ein kleiner Laden und ein Restaurant. Nach einer kurzen Kaffeepause ging es dann weiter nach Stralsund. Der erste Hafen der auf unserem Weg lag, sagte uns überhaupt nicht zu. Anlegen wollten wir nun im Yachthafen Alte Fähr und dann weiter nach Hiddensee. Aber es kam anders. Nach mehreren gescheiterten Versuchen rückwärts, bei starken Wind in die Box zu fahren, gaben wir Gas so gut wir konnten und überlegten uns ein neues Ziel. Leider hatte die gescheiterten Manöver etwas länger gedauert und wir entschlossen uns in Stralsund zu bleiben. Hier steuerten wir etwa gegen 20:00 Uhr die Citymarina an der Nordmole an. Das Anlegen machte uns hier überhaupt keine Probleme. Da es ja doch nachts noch recht kühl ist benötigten wir unbedingt Landstrom um die Heizung nutzen zu können. Doch leider war kein Hafenmeister mehr vor Ort. Aber ein Aushang führte uns in eine urige Fischerkneipe wo wir die benötigte Karte für den Strom, sanitäre Anlagen etc. erhielten. Das war erledigt. Nun müssen wir nur noch unsere Mägen füllen. Kochen? Jetzt noch? Direkt neben dem Hafen war eine Pizzeria. So ließen wir den Abend mit einer wirklich leckeren Pizza ausklingen und fielen ziemlich K.O. in die Kojen.
22.04.2012 Im Gewitter zurück nach Lauterbach
Am nächsten Morgen wurden wir durch den Regen geweckt. Öhm aufstehen, jetzt? Bei dem Wetter? Es hilft nichts, denn wir müssen zurück zum Ausgangshafen. Unser Törn neigt sich dem Ende zu. Etwas müde machten wir klar zum Ablegen, das Wetter machte so keinen Spaß. Aber wir fuhren zur Zeit der Brückenöffnung aus Stralsund raus, somit gab es noch ein kleines Highlight. Das Wetter meinte es einfach nicht gut mit uns, kurz vor Stahlprode zog ein kräftiges Gewitter über uns hinweg. Wir suchten Schutz im Hafen. Wir waren zwar nass bis auf die Knochen, aber sicher im Hafen. Bei diesiger Sicht ging es dann weiter nach Lauterbach. Je näher wir Lauterbach kamen, umso schöner wurde auch das Wetter. Somit begleitete uns wenigstens noch ein bisschen die Sonne. Der Hafen kam in Sicht, und bei uns die Erinnerung zum Platz vor den Boxen. Zwar haben wir ein kleines bisschen geschummelt, denn wir haben einen Platz genommen wo wir etwa 5 cm mehr Platz hatten zum Manövrieren. Aber somit haben wir dem Boot auch keinen Schaden zugefügt und unspektakulär angelegt.