Jolle

Aus dem Lexikon & Glossar von ostsee-marinas.de

Jolle ist eine traditionelle Bezeichnung für verschiedene kleine Ruder- und Segelboote. Man unterscheidet Wanderjollen und Rennjollen. Eine Jolle zeichnet sich durch einen flachen Boden aus und hat, konstruktionsbedingt, ihren Schwerpunkt meist über der Wasserlinie. Bei starker Krängung (Schieflage) kann eine Jolle sich nicht so einfach aufrichten, wie ein Boot mit schwerem Kiel und niedrigem Schwerpunkt. Das aufrichtende Element ist bei einer Jolle der Wasserdruck unter dem flachen Bootsboden, sodass sich die Jolle nur bei kleinen Krängungswinkeln von alleine wieder aufrichten kann. Bei stärkerer Krängung kann die Crew den Schwerpunkt durch Verlagerung von Gewicht auf die LUV-Seite nach außen beeinflussen. Deshalb sieht man bei vielen Jollen die Mannschaft während der Fahrt außen auf der Kannte des Boots sitzen oder in einem Trapez außerhalb des Schiffes hängen. Das ist das sogenannte Ausreiten. Aber auch dieses Manöver ist nicht ohne Gefahren. Bei schnell veränderlichen Windbedingungen (Boen, schnelles nachlassen oder drehen des Windes) muss die Mannschaft schnell auf die geänderten Bedingungen reagieren. Ansonsten kentert die Jolle. Moderne Jollen sind mit Auftriebskörpern ausgestatten, sodass sie zwar kentern, aber nicht untergehen können.