Sportseeschifferschein (SSS) unter Segel und/oder Motor
Sportbootführerschein für Seeschifffahrtstraßen
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Der Sportseeschifferschein (SSS)

Sportseeschifferschein der Bundesrepublik Deutschland

Der Sportseeschifferschein, kurz SSS, ist ein international gültiger Führerschein.  Der SSS ist bei nicht gewerblich genutzten Sportbooten ein freiwilliger Führerschein. Er wird aber benötigt, wenn man z.B. ein Sportboot zu gewerblichen Zwecken oder ein Traditionsschiff auf Seeschifffahrtsstraßen und Seestraßen führen will.

Gültigkeit des Sportschifferscheins für Seegewässer

Der Sportseeschifferschein gilt in allen küstennahen Seegewässern. Dies umfasst alle Seegebiete der Nord- und Ostsee, des Ärmelanals, des Bristolkanals, der Irischen und Schottischen See, des Mittelmeeres, des Schwarzen Meeres und weltweit alle Seegewässer im Abstand von bis zu 30 Seemeilen von der Festlandküste.

Der SSS ist beim Führen von Sportbooten für gewerbliche Zwecke (z.B. Ausbildung, Charter mit Skipper) und Traditionsschiffen gesetzlich vorgeschrieben. Er beinhaltet ein Internationales Zertifikat gemäß dem Abkommen der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen. Führer von Sportbooten können mit diesem Nachweises ihre Qualifikation im Ausland belegen. Es kann der Zusatzeintrag Befähigung zum Führen von Traditionsschiffen oder Befähigung zum Maschinisten von Traditionsschiffen vermerkt sein. Dieser Befähigungsnachweis gilt für Traditionsschiffe mit einer Länge über 15 und unter 25 Metern. Die Crewgröße darf dann 25 Personen übersteigen. Bei nicht gewerblich genutzten Sportbooten kann der Sportseeschifferschein als freiwilliger, zusätzlicher Sportbootführerschein erworben werden. Im Falle eines Unfalls oder einer Kollision kann dieser Befähigungsnachweis als Zeugnis für entsprechende Kenntnisse auf Seegewässern dienen.

Die Theoretische Prüfung

Der Sportseeschifferschein baut auf dem Sportküstenschifferschein (SKS) auf. Der SKS ist aber keine Voraussetzung für den Erwerb des SSS. Der Bewerber kann aus nahezu allen Bereichen des Schifffahrtsrechts, der Seemannschaft, der Navigation (außer astronomischer Navigation) und der Wetterkunde geprüft werden. Zusätzlich zu den für den SKS-Schein erforderlichen Kenntnissen werden im Wesentlichen Kenntnisse zum Radar (mit Radarplotten) und das Arbeiten mit Gezeitentafeln (Admiralty Tide Tables) geprüft. Die Prüfung im Fach Schifffahrtsrecht dauert 60 Minuten, die Prüfung im Fach Navigation (als Kartenaufgabe) dauert 120 Minuten.

Bei der theoretische Prüfung zum SSS sind die Fragen vorher nicht bekannt. Das Wissen des Bewerbers wird mit einem freitextlich zu beantwortenden Fragebogen geprüft. Kann der Bewerber nur zwischen 50 und 60 Prozent der Fragen richtig beantworten, muss eine mündliche Zusatzprüfung ablegt werden.

Zur theoretischen Prüfung kann zugelassen werden, wer entweder Inhaber eines SKS-Scheins oder eines alten BR-Scheins ist oder nachweisen kann, dass nach Ausstellung des Sportbootführerscheins See mindestens 500 Seemeilen als Wachführer oder dessen Stellvertreter zurückgelegt wurden. Da die Teile der theoretischen Prüfung sehr umfangreich sind, können die Prüfungen an bis zu vier Terminen erfolgen.

Die praktische Prüfung für den Sportschifferschein

Die praktische Ausbildung erfolgt in der Regel während eines ein- bis zweiwöchigen Törns auf einer Segel- oder Motoryacht mit besonderen Anforderungen. Bei der praktischen Prüfung werden tiefere Kenntnisse zur Navigation, Radar, Seemannschaft, Besatzungsführung, Yachttechnik und Wetterkunde geprüft (aufbauend auf SKS).

Zwischen der theoretischen und der praktischen Prüfung dürfen maximal 36 Monate liegen.

Voraussetzungen und benötigte Unterlagen für den SSS

Der Sportseeschifferschein kann alternativ in einer Variante mit Segel und Motor oder nur unter Motor erworben werden.

  • Mindestalter 16 Jahre
  • 1 Passbild
  • Inhaber des Sportbootführerschein See (Kopie für die Prüfungsanmeldung)
  • Nachweis von 1.000 Seemeilen auf Yachten in küstennahen Seegewässern nach Erwerb des Sportbootführerscheins See als Wachführer oder dessen Vertreter, davon vor der theoretischen Prüfung mindestens 500 Seemeilen.
  • Alternativ: Nachweis über mindestens 700 Seemeilen auf Yachten im Seebereich nach Erwerb des Sportküstenschifferscheins, wobei die 700 Seemeilen erst bei der praktischen Prüfung nachgewiesen werden müssen.

Kosten für den Sportseeschifferschein

Die Kosten für den SSS liegen, je nach Segelschule, bei etwa 600 Euro für den theoretischen Unterricht. Die Kosten der praktischen Ausbildung variieren je nach Länge und Größe der Ausbildungsgruppen. Neben den Gebühren für den Aubildungstörn fallen in der Regel auch Beteiligungen an der Verpflegung und den Betriebskosten des Schiffes (der sogenannten "Bordkasse") an.

Sportbootschulen

In unserem Verzeichnis für Sportbootschulen finden Sie Segelschulen und Motorbootschulen, bei denen Sie Ausbildungskurse für den Sportseeschifferschein machen können:

Sportbootschulen Ostsee
Sportbootschulen Elbe

 

Quellen und weitere Informationen zu den Sportschifferscheinen:

Wikipedia
Deutscher Segler Verband (DSV)
Deutscher MotorYacht Verband (DMYV)
Prüfungsausschüsse für Sportschifferscheine

 

ostsee-marinas.de

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